Ausbildung, Fortbildung, Seminare und Kurse in Qigong, Taijiquan, Kungfu, Zen und Tuschemalerei

Das größte Geheimnis der chinesischen Künste


Die chinesischen Künste Taijiquan, Qigong, Kungfu und auch Tuschemalerei sind alle umgeben von etwas Geheimnisvollem, Mysteriösen und ja, es gibt auch bestimmte Techniken und Prinzipien, die nur an fortgeschrittene Schüler/innen innerhalb einer Traditionslinie weitergegeben werden.

Aber dies ist nicht das wirklich große Geheimnis. Dabei ist es Eigenart aller wirklich großen Geheimnisse, dass sie so offenbar vor uns liegen, dass wir sie nicht sehen.
Und warum sehen wir es nicht?
Weil wir ein anderes Konzept von dem großen Geheimnis haben.
Wir stellen uns vor, dass es etwas ist wie eine Wunderpille, ein „Essenzelixier“, das wir nur zu kennen, einzunehmen brauchen und schon haben wir es uns zu eigen gemacht. Wir stellen uns vor, dass der Lehrer uns irgendwann die tatsächliche wundersame Ausführung der Bewegung XY erklärt, wenn wir bereit dafür sind.
Das eigentliche Geheimnis aber ist viel einfacher (zu verstehen – weniger, umzusetzen): Es heißt auf chinesisch „gongfu“, übersetzt „harte Arbeit“.
Harte Arbeit muss nicht eine Qual sein, wohl aber konzentrative und langfristige Trainingsintensität. Wieso ist eine Geigerin, ein Pianist, ein Handwerker, ein Koch, etc. so gut? Weil sie alle über Jahre Stunden und Stunden mit Training verbrachten, während andere im Cafè saßen, fernsahen oder einem anderen Zeitvertreib nachgingen.  Ein Instrumentvirituose übt einen Lauf, eine Fuge, eine Passage, tausende Male, bis er sie ohne nachzudenken „spielend leicht“ zu interpretieren vermag. Ein Handwerkslehrling verbrachte Jahre damit, den Arbeitsplatz herzurichten, sein Werkzeug pfleglich zu behandeln und die Werkstatt in gutem Zustand zu halten, um dann in der täglichen stundenlangen Auseinandersetzung mit dem Material die Fertigkeit zu entwickeln, die ihn heute aus einem Stück Baum eine fast schwebende Schublade bauen lassen.
All das ist gutes gongfu – und es braucht gongfu, um gut zu werden, ob in einem Handwerk oder einer Kunst, ob in Taijiquan, Qigong oder Kungfu. Doch dies ist anstrengend, unbequem und man muss lange Durststrecken auf sich nehmen, oder wie man in China sagt: „Der Weg zum Tempel besteht aus tausend Stufen!“ Es gibt keine Seilbahn, keinen Lift und keine Abkürzung.
Was würdest Du sagen, wenn jemand mit einer Geige in der Hand nach dem 5. Versuch immer noch nicht Rimski-Korsakows „Hummelflug“ spielen kann?
Du hättest Verständnis. Woher sollte er das so plötzlich können!
Andererseits üben wir ein paar Mal eine Bewegung im Taiji oder Qigong und glauben, sie verstanden zu haben, wollen die nächste lernen oder suchen Gründe, warum die Bewegung denn nicht so klappt, wie wir uns das vorstellen.
Wir ärgern uns sogar, wenn der Lehrer sagt, weiterüben. Bestimmt verschweigt er uns etwas Essentielles, fragen, hinterfragen, wollen verstehen.
Doch all das sind Worte, Konzepte, die die eigentliche Arbeit, die wir selbst leisten müssen, nicht ersetzen können.
Skills, Kompetenzen, Fähigkeiten sind wie ein Bankkonto: Wenn Du  hier und da mal 50 Cent mit verkniffenem Gesicht einzahlst, kannst Du auch noch 5 Jahren noch kein Auto davon kaufen. Wer aber in sein Training investiert,  mit Begeisterung und Hingabe regelmäßig und intensiv übt, der wird zur rechten Zeit auch Freude an der Ernte seiner Saat haben.